Nachwuchs mit Feuereifer

Erste Kinderfeuerwehr in Gatow / Aktivitäten sorgen für Identifikation mit Heimatgemeinde

 

Von Christina Schmidt

Gatow Als erster Löschzug in Schwedt hat die Freiwillige Feuerwehr in Gatow eine eigene Kinderfeuerwehr ins Leben gerufen. Seit dem Frühjahr sind mehr als elf Kinder mit Feuereifer dabei.

Stolz präsentieren sie ihre roten T-Shirts, zeigen auf ihren Namen und das Feuerwehrauto, das sie inzwischen wie ihre Westentasche kennen. Die jüngsten Mitglieder der Kinderfeuerwehr Gatow sind begeistert von der Möglichkeit, im Ort mit Gleichaltrigen zu spielen und immer neue Seiten ihrer Gemeinde zu entdecken. "Wir haben immer viel Spaß miteinander", bestätigt der sechsjährige Mick Kalian, der von Anfang an dabei ist. Regelmäßig nehmen sich die Kameraden des Löschzuges Zeit für die Kinder des Ortes, veranstalten Grillfeste und Wanderungen, versuchen durch die Verbindung von Feuerwehr und den jüngsten Einwohnern eine Identifikation mit Gatow zu schaffen.

 

"Vor gar nicht allzu langer Zeit stand unsere Feuerwehr vor dem Aus", beschreibt Löschgruppenführer Marco Behm die Situation Ende 2004. Die Kameraden wurden immer älter, fehlender Nachwuchs, ungenügende Bedingungen - die Zukunft für die Gatower Wehr sah alles andere als positiv aus. Mit einer beispiellosen Werbeaktion gingen sie von Tür zu Tür und warben für den Nachwuchs.  Zum 80. Jubiläum der Feuerwehr im Mai entschied man sich auch die Jüngsten zu integrieren und eine Kinderfeuerwehr zu gründen. "Wir haben erkannt, dass wir die Kinder früher erreichen müssen, damit wir sie nicht dauerhaft an Sportvereine verlieren", erklärt Marco Behm.
 

Immerhin elf Kinder ab sechs Jahren treffen sich mittlerweile zweimal im Monat. "Die Kinder sollen spielerisch an die Aufgaben in der Feuerwehr herangeführt werden", berichtet Kinder- und Jugendwart Nico Voßberg. Abwechslung ist dabei das A und O. So wird gemeinsam gebastelt, gemalt und ganz nebenbei Wissen über die Ausrüstung der Kameraden und deren Anwendung vermittelt. Hilfreiche Tipps haben die Kameraden über das Internet erhalten, wo bereits andere Wehren ihre Erfahrungen mit den Jüngsten unter ihnen mitteilen.
 

Auch die Fitness der Kleinen wird trainiert, damit spätestens mit dem Eintritt in die Jugendfeuerwehr mit acht Jahren auch die Teilnahme an Wettbewerben möglich ist. Mit den unterschiedlichen Aktivitäten wird nicht nur der Bestand der Feuerwehr gesichert, sondern gleichzeitig auch die Identifikation mit ihrem Heimatort bewirkt.

Donnerstag, 18. Januar 2007 (21:00)