Neuer Theatersaal fast
abgefackelt
Brandschäden am Treff Kosmonaut größer als
vermutet /
Saal nicht nutzbar / Brandursache weiterhin
völlig offen
Von Michael
Dietrich
Schwedt (MOZ) Der Brand im Freizeittreff
Kosmonaut am Sonntag hat größeren Schaden
angerichtet als bislang angenommen. Die
Flammen waren auch auf den Saal übergegriffen. Die Einsatzkräfte der
Freiwilligen Feuerwehr konnten
ein erneutes Abfackelndes Saales wie 2001 nur in letzter
Sekunde verhindern. Technik, Fenster, Kabel,
Decke und das neue Parkett sind dennoch so
beschädigt, dass der Saal nicht mehr
genutzt werden kann.
Nur haarscharf ist der 2002 nach
einem Brand neu errichtete
Theatersaal im Freizeittreff Kosmonaut einem wiederholten Abfackeln
entgangen. Die Flammen hatten bereits den
Saal erreicht, als die Feuerwehr Sonntagmorgen
zum Löschen eintraf. Sie war
noch beim Hausbrand im Wohnlager
im Einsatz, als die Brandmeldung
aus der Berliner Straße kam.
„Als wir eintrafen, zerbrachen
gerade die Fensterscheiben. Jetzt konnte sich das
Feuer erst richtig entfalten. Wären wir fünf
Minuten später gekommen, wäre der Saal
Schutt und Asche gewesen", berichtet Heiko
Hinsche Bürgermeister Jürgen Polzehl, der
sich vor Ort ein Bild vom Schaden machte.
Die Schäden im Saal sind dennoch
groß. Das Parkett ist auf den
ersten Metern abgesengt, die
Decke verrußt, angekokelt. Die
Technik für Licht und Musik auf
dem Podest ist komplett
zerstört. Kabel, Mischpult,
Musikanlage, Steckdosen sind geschmolzen.
Die Fenster zum Innenhof
zersprungen. „Der Saal ist
vorerst nicht nutzbar. Wir
werden uns bis zur Schadensregulierung
nach einem Ausweichsaal umschauen müssen", so Polzehl.
Kriminaltechniker aus Frankfurt (Oder) hatten den Treff zuvor
unter die Lupe genommen, um die Brandursache
zu ermitteln. Die Polizei wollte noch
keine weiteren Informationen an
die Öffentlichkeit geben. „Wir ermitteln
noch in alle Richtungen und hoffen auch noch
auf Hinweise aus der Bevölkerung", erklärt
Kriminalhauptkommissar Bodo Dau,
der die Ermittlungen führt.
Erste Hinweise, die am Sonntag
zum Verdacht führten, dass sich
jemand unerlaubten Zutritt zum
Treff verschafft hatte, sollen
von der Spurensicherung gestern nicht bestätigt worden
sein. Die Spuren, die auf einem geöffneten
Fenster auf der Rückseite des Gebäudes gefunden wurden, sollen nicht zu einem
Einstieg passen. Von dem hinteren
Gebäudetrakt soll auch kein Weg zum Foyer
bestanden haben. Wie gestern bekannt wurde,
haben offenbar am Feiertag, also einen Tag vor dem Brand,
Reinigungsarbeiten am Parkett im Saal
stattgefunden, weshalb auch die Tische und
Stühle im Foyer gestapelt waren.
Weitgehend unversehrt vom Brand blieben die
Räume des Kulturbundes, die Sporthalle und
die Geschäftsstelle des Theaters
Stolperdraht. Das jedoch hat seinen Auftrittsort für die nächsten Monate
verloren. Leiterin Annette Clauß informierte
gestern, dass „Das Spiel der Götter" am 13.
Oktober um 9 Uhr ins intime theater an den
ubs verlegt werden konnte. Für Proben und
Aufführungen des Weihnachtsmärchens wird
noch eine Lösung gesucht.