Artikel vom 06.Oktober 2009

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Neuer Theatersaal fast abgefackelt

Brandschäden am Treff Kosmonaut größer als vermutet /

Saal nicht nutzbar / Brandursache weiterhin völlig offen

 

Von Michael Dietrich

Schwedt (MOZ) Der Brand im Freizeittreff Kosmonaut am Sonntag hat größeren Schaden angerichtet als bislang angenommen. Die Flammen waren auch auf den Saal übergegriffen. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr  konnten  ein  erneutes Abfackelndes Saales wie 2001 nur in letzter Sekunde verhindern. Technik, Fenster, Kabel, Decke und das neue Parkett sind dennoch so beschädigt, dass der Saal nicht mehr genutzt werden kann.

 

Nur haarscharf ist der 2002 nach einem Brand neu errichtete Theatersaal im Freizeittreff Kosmonaut einem wiederholten Abfackeln entgangen. Die Flammen hatten bereits den Saal erreicht, als die Feuerwehr Sonntagmorgen zum Löschen eintraf. Sie war noch beim Hausbrand im Wohnlager im Einsatz, als die Brandmeldung aus der Berliner Straße kam. „Als wir eintrafen, zerbrachen gerade die Fensterscheiben. Jetzt konnte sich das Feuer erst richtig entfalten. Wären wir fünf Minuten später gekommen, wäre der Saal Schutt und Asche gewesen", berichtet Heiko Hinsche Bürgermeister Jürgen Polzehl, der sich vor Ort ein Bild vom Schaden machte.

 

Die Schäden im Saal sind dennoch groß. Das Parkett ist auf den ersten Metern abgesengt, die Decke verrußt, angekokelt. Die Technik für Licht und Musik auf dem Podest ist komplett zerstört. Kabel, Mischpult, Musikanlage, Steckdosen sind geschmolzen. Die Fenster zum Innenhof zersprungen. „Der Saal ist vorerst nicht nutzbar. Wir werden uns bis zur Schadensregulierung nach einem Ausweichsaal umschauen müssen", so Polzehl.
 

Kriminaltechniker aus Frankfurt (Oder) hatten den Treff zuvor unter die Lupe genommen, um die Brandursache zu ermitteln. Die Polizei wollte noch keine weiteren Informationen an die Öffentlichkeit geben. „Wir ermitteln noch in alle Richtungen und hoffen auch noch auf Hinweise aus der Bevölkerung", erklärt Kriminalhauptkommissar Bodo Dau, der die Ermittlungen führt. Erste Hinweise, die am Sonntag zum Verdacht führten, dass sich jemand unerlaubten Zutritt zum Treff verschafft hatte, sollen von der Spurensicherung gestern nicht bestätigt worden sein. Die Spuren, die auf einem geöffneten Fenster auf der Rückseite des Gebäudes gefunden wurden, sollen nicht zu einem Einstieg passen. Von dem hinteren Gebäudetrakt soll auch kein Weg zum Foyer bestanden haben. Wie gestern bekannt wurde, haben offenbar am Feiertag, also einen Tag vor dem Brand, Reinigungsarbeiten am Parkett im Saal stattgefunden, weshalb auch die Tische und Stühle im Foyer gestapelt waren.

 

Weitgehend unversehrt vom Brand blieben die Räume des Kulturbundes, die Sporthalle und die Geschäftsstelle des Theaters Stolperdraht. Das jedoch hat seinen Auftrittsort für die nächsten Monate verloren. Leiterin Annette Clauß informierte gestern, dass „Das Spiel der Götter" am 13. Oktober um 9 Uhr ins intime theater an den ubs verlegt werden konnte. Für Proben und Aufführungen des Weihnachtsmärchens wird noch eine Lösung gesucht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Dienstag, 06. Oktober 2009 (13:45)

Text und Fotos: Märkische Oderzeitung (online) -www.moz.de-